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Auf ein Wort

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Zum Heiligen Kreuz
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Zum Heiligen Kreuz

Mose sprach zu dem Volk Israel: „Fürchtet euch nicht, steht fest und seht zu, was für ein Heil der HERR heute an euch tun wird.“ (2. Mose 14,13a)

Liebe Gemeindeglieder und Freunde unserer Gemeinde, liebe Schwestern und Brüder in Christus,

gerade noch war die Gemeinde in einem gemeinsamen Kraftakt damit beschäftigt, die Allgemeinen Kirchenmusiktage 2024 in den eigenen Räumen organisatorisch zu begleiten, so dass sie als großartiges Ereignis in Erinnerung bleiben werden - gerade mal zwei Wochen später hat sie ihren Pastor in den Ruhestand verabschiedet. Wieder ein großes Ereignis für die Gemeinde, aber eins, von dem die Einzelnen wohl auch mit gemischten Gefühlen und Gedanken wieder nach Hause gehen. Schließlich wird sich wohl wieder einmal so manches ändern: eine neue Leitung bedeutet meist neue Wege. Wenn auch die Richtung bleiben soll: hin zu unserem auferstandenen Herrn Jesus Christus.

Aber schon haben die meisten ihre eigenen Gedanken, was nun kommen wird, oder was nun dran sei. Vielleicht sogar: Welche Gefahren und schwere Wegstrecken vor der Gemeinde liegen. Sollte man nicht besser zu alten und bewährten Konzepten zurückkehren, auf bekanntes Terrain? Oder muss man nicht endlich nach vorne stürmen, alte Zöpfe abschneiden und alles vermeintlich moderner und fortschrittlicher gestalten?

Ängste machen sich breit in Situationen, in denen vieles wieder offen zu sein scheint. Jeder hat seine ihm eigene Strategie, damit umzugehen: von Depression oder Resignation bis hin zum: Jetzt aber ran und wir werden es schon schaffen, mit vereinten Kräften. Ob da jeder mit kann - oder will? Geduld oder volle Kraft voraus?

Die Israeliten auf ihrem Zug ins gelobte Land vergaßen sogar das Grauen in der ägyptischen Sklaverei, so dass ihnen ihre Zwangsarbeit damals wie das reine Schlaraffenland vorkam. Und genauso wirklichkeitsfremd pendelten sie immer wieder von Anklage, wieso Gott sie denn aus der beschaulichen Situation überhaupt herausgeholt habe, bis hin zur offenen Aggression, alles in die eigenen Hände zu nehmen und mit Gewalt an sich zu reißen.

Mose kennt seine Israeliten, und er weiß, dass es die nackte Angst ist, die sie zu ihren nahezu pubertären Ausbrüchen führt. Er weiß aber auch, dass es nicht reichen wird, sie an all die Wohltaten und sogar Wunder von Gott her zu erinnern. Also ruft er sie erst einmal zur Raison: Fürchtet euch nicht, steht fest und seht zu, was für ein Heil der HERR heute an euch tun wird. Alles, was er tun kann, ist, sie aufzurufen, zu vertrauen. Zu vertrauen und alles Gute zu erwarten, was Gott bereits in aller nächster Zeit für sie tun wird.

Für manchen Macher war es bestimmt eine Herausforderung, auf Gott und sein Eingreifen zu warten - ihn zu erwarten. Denn dazu braucht es offene Augen für sein Wirken, für seine Barmherzigkeit, mit der er für jeden da ist, ihn wahrzunehmen und zu helfen. Und das braucht seine Zeit. Von Jesus ist meiner Erinnerung nach an keiner Stelle der Bibel die Rede, dass er irgendwie durch die Lande gelaufen, - ja gerannt sei, eher, dass er einige Zeit verstreichen ließ, um danach Gottes liebende Macht um so deutlicher zu zeigen.

Bei allem, was vor uns liegt, lasst uns darauf warten, was Gott an und für uns tun will. Er segne uns die Vakanzzeit, die nun vor uns liegt.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Pfr. Christoph Schulze