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Auf ein Wort

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Zum Heiligen Kreuz
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Zum Heiligen Kreuz

Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern. (Lukas 2,30f)

Liebe Gemeindeglieder und Freunde unserer Gemeinde, liebe Schwestern und Brüder in Christus,

vor einiger Zeit wünschte ein Politiker in seiner Weihnachtsbotschaft den Christen ein friedliches, neues Jahr, zugleich aber auch mehr Besinnung auf religiöse Werte. So far so good. “Wenn Jesus noch heute leben würde”, sagte er, “würde er gegen Kriegstreiber, Besatzer, Terroristen und Tyrannen vorgehen und ohne Zweifel gegen die tyrannische Politik der vorherrschenden, globalen wirtschaftlichen und politischen Systeme kämpfen”.

Würde Jesus heute gegen “Kriegstreiber, Besatzer, Terroristen und Tyrannen” vorgehen? Wer wären eigentlich die von ihm so Bezeichneten? Ich möchte diesem Politiker widersprechen, denn Jesus, so wie ich ihn verstehe, kämpft nicht gegen Menschen, sondern er hat für alle Menschen gegen Hölle, Tod und Teufel gekämpft. Diese Geschichte erzählt das Neue Testament von ihm. Und so bezeugt es Simeon, der vom Heiligen Geist Gottes in den Tempel geführt wurde, um den Messias zu sehen und zu erkennen, den er nach Gottes Verheißung erwartete: “Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern.”

Die Welt beeindruckt, was groß und stark, imponierend und gewaltig erscheint. Ein kleines Kind gehört kaum zu den überzeugenden Argumenten, auf die die Welt hört. Ein Mann, der um fremder Schuld willen ein Kreuz auf sich nimmt und nach Golgatha schleppt, das kann doch nicht der verheißene Messias sein, oder? Der Heilige Geist Gottes offenbart Simeon Christus als den, von dem das Heil für die Völker der Welt ausgeht. Christus ist nicht gekommen, um zu zerstören, auch nicht mit Gewalt gegen Menschen vorzugehen, sondern um sie zu gewinnen und durch seine Liebe zu verändern. Die Künstlerin Beate Heinen hat das in ihrem Bild so zum Ausdruck gebracht: Der Betrachter sieht beides - Krippe und Kreuz. Der Heiland stirbt für die Sünden der Welt.

Jesus lebt auch heute noch, ist mit seiner Liebe und Zuwendung unter uns Menschen gegenwärtig und ruft alle Menschen zum dauerhaften Frieden auf, indem er sie einlädt, auch die andere Wange hinzuhalten, und Mut macht, Böses nicht mit Bösem, sondern mit Gutem zu vergelten.

Simeon bekannte, dass er den Messias Gottes gesehen hatte. Auch wir finden ihn nicht nur zu Weihnachten in der Krippe, sondern auch heute in Nachtmahl, Taufe und Wort. In seiner Nachfolge gehen Christen selbstverständlich gegen Unrecht und Unterdrückung vor. Eben weil Jesus auch heute noch lebt.

Ihr Edmund Hohls